Spezialisierungen

Die Größe unseres Teams ermöglicht es jeder Einzelnen von uns, in dem logopädischen Bereich zu arbeiten, der individuell am meisten Freude bereitet. Somit entwickelten und entwickeln sich unsere Spezialgebiete, in denen wir mit zahlreichen Fort- und Weiterbildungen unser Wissen erweitern. So ist es uns möglich, Ihnen eine optimale, auf den aktuellen Wissens- und Forschungsstand basierende, individuell ausgerichtete logopädische Behandlung anzubieten.

Unsere besonderen Behandlungsfelder sind

  • Ess- und Trinktherapie bei Säuglingen und Kleinkindern,
  • Therapie bei Lese-Rechtschreib-Störungen sowie
  • Therapie bei Schluck- und/oder Stimmstörungen in Verbindung mit einer craniomandibulären Dysfunktion (= strukturelle und/oder funktionelle, tw. schmerzhafte Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke)

In Abhängigkeit des jeweiligen Störungsbildes zielt die logopädische Intervention auf die Verbesserung der Funktionen oder bei voranschreitenden Erkrankungen auf den möglichen Erhalt der Funktionen ab. Der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen sowie der Beratung von Bezugspersonen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu.

Mund-, Ess- und Trinktherapie bei Säuglingen und Kleinkindern

Noch lange bevor Eltern eines neugeborenen Babys an die Sprachentwicklung ihres Kindes denken, steht die Ernährung des Säuglings im Fokus. Ab der Geburt verfügen gesunde und zum Termin geborene Säuglinge i.d.R. über ausgereifte orale Reflexe. Diese ermöglichen es ihnen, die Brust als Nahrungsquelle zu finden, sich der Brustwarze oder dem Flaschensauger zuzuwenden, kräftig zu saugen sowie sicher und koordiniert zu schlucken. Auf diese Weise trainieren unsere Jüngsten mehrmals täglich eifrig ihre Mundmotorik, die sie einige Monate später für die Bildung von Lauten, Silben und Wörtern benötigen.

Doch nicht immer gelingt das problemlos: Manche Kinder schaffen ihre Trinkmenge nicht, verschlucken sich regelmäßig, spucken viel, weinen beim Füttern, nehmen nicht zu oder verweigern im schlimmsten Fall das Essen.

Teilweise gelingt älteren Kindern der Übergang von flüssiger zu breiiger oder stückiger Kost nicht, bestimmte Geschmäcker oder Nahrungskonsistenzen werden konsequent bevorzugt oder auch vehement abgelehnt. Bei den Eltern entstehen nicht selten Angst und Sorge, die Essensituation ist geprägt von Anspannung, Erwartung und Druck – ein Teufelskreis entsteht, der sich auch auf die Beziehung von Eltern und Kind auswirken kann …

Unsere Aufgabe ist es, die frühkindliche Füttersituation umfassend zu beurteilen und in enger Zusammenarbeit mit den Eltern Einfluss darauf zu nehmen. Bei einem frühzeitigen Therapiebeginn reichen oftmals bereits kleine Veränderungen aus, um rasche Erfolge für Eltern und Kind erzielen zu können.
 Da frühe Füttererfahrungen die Essensentwicklung nachhaltig beeinflussen können, kooperieren wir mit der Sozialstiftung Bamberg und betreuen und unterstützen dort Frühgeborene oder kranke Neugeborene bei der Nahrungsaufnahme.

CMD

Cranio (Schädel betreffend) – mandibuläre (Unterkiefer betreffend) – Dysfunktion (gestörte Funktion)

Oft geht eine Craniomandibuläre Dysfunktion einher mit

  • Fehlregulationen der Muskel- und/oder Gelenkfunktionen im Kiefer-/ Kopf-/ Nackenbereich
  • eingeschränkter Kieferöffnungsweite
  • Knacken oder Reiben der Kiefergelenke beim Öffnen oder Schließen der Kiefer
  • ausstrahlenden Schmerzen in Zähnen, Mund, Gesicht, Kopf, Nacken, Schulter und Rücken
  • Okklusionsstörungen (Zahnschluss-/ Bissstörungen)
  • Ohrenschmerzen/Tinnitus
  • Schluckbeschwerden

und kann Auslöser und/oder aufrechterhaltender Faktor für eine Stimm- oder Schluckstörung sein.

Immer wieder kommt es vor, dass innerhalb der üblichen, konventionellen Stimm- und Schlucktherapie Grenzen erreicht werden und der Transfer in den Alltag ausbleibt. Die angebotenen, praktischen Übungen reichen oft nicht aus, um den Tonus der betroffenen und der kompensatorischen Muskulatur zu regulieren, die Atmung zu optimieren und kinästhetische Missemfindungen und damit einhergehende Symptome wie Hustenreiz, Räusperzwang etc. zu reduzieren.

Mit unserem praxiseigenen Therapiekonzept behandeln wir unsere Patienten mit CMD weitgehend ganzheitlich und beeinflussen den Therapieverlauf somit positiv. Die Erweiterung der klassischen Therapiemethoden durch manuelle Praktiken führt zu einer erfahrungsgemäß nachhaltigen Erfolgssteigerung.

Legasthenie

Liest Ihr Kind sehr langsam, vertauscht es Buchstaben oder stoppt es häufig im Lesefluss? Hat es viele Fehler im Diktat oder beim Abschreiben? Vielleicht kommt es auch mit der Zeichensetzung und der Rechtschreibung nicht zurecht? Können Sie oft schwer lesen, was Ihr Kind geschrieben hat?

Dann kann es sein, dass es eine LRS entwickelt hat. Die Ursachen dafür setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Zum einen kann eine LRS vererbt werden, wenn bereits ein Elternteil auch davon betroffen ist. Hinzu kommen meist eine verringerte visuelle Wahrnehmungssensibilität und Einschränkungen in der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung von Sprachlauten und Auffälligkeiten in den Bereichen der phonologischen Bewusstheit (Reimen, Silbensegmentieren, Analyse, Synthese und Manipulation von Lauten).

Die Diagnostik wird von einem Kinder- und Jugendpsychiater durchgeführt.

In der Therapie wird zu Beginn ein ausführliches Elterngespräch und eine therapeutische Diagnostik durchgeführt, um die individuellen Stärken und Schwächen Ihres Kindes abzuklären und um gemeinsame Therapieziele abzustecken. Inhalte sind eine gezieltes, individuelles Lese- und Rechtschreibtraining auf der Basis des Stufenmodells, Erarbeitung alternativer Lernstrategien und Arbeitstechniken und Wecken der Freude am Schriftspracherwerb.